BGSN HIstory
1912
Am 06.03.1912 wurde die Baugenossenschaft Selbsthilfe gegründet und die Eintragung ins Genossenschaftsregister Nürnberg erfolgte am 10.06.1912. Ihre Aufgabe besteht seitdem darin „preiswerte und gesunde“ Wohnungen zu errichten und ihren Mitgliedern zur Verfügung zu stellen.
Im Jahre 1912, als die Baugenossenschaft Selbsthilfe gegründet wurde, stellte der enorme Zuzug von Arbeitern die bayerischen Städte vor große Probleme. Es fehlten Wohnungen für Neuankömmlinge und Einheimische. Die Städte und Gemeinden waren nicht in der Lage, diese Bedürfnisse zu erfüllen. Somit gründeten engagierte Bürger die Baugenossenschaft Selbsthilfe um für bezahlbare und gute Wohnungen zu sorgen.
Ziel und Zweck der Genossenschaftsgründung war es, für Mitarbeiter, Angestellte und Beamte gesunde und preiswerte Wohnungen zu bauen. Gerade in den industrialisierten Stadtteilen in Nürnberg herrschte große Wohnungsnot.
1913
Im Frühjahr 1913 erwarb die Selbsthilfe dann ihr erstes Grundstück in der Gemarkung Lichtenhof, auf dem vier Häuser mit 26 Dreizimmerwohnungen und 23 Zweizimmerwohnungen erstellt wurden. Alle Wohnungen waren ausgestattet mit Bad & WC, was für damalige Verhältnisse sehr außergewöhnlich und luxuriös war. Im Jahr 1913 erwarb die Selbsthilfe dann noch weitere Grundstücke und erbaute auf diesen weitere drei Häuser. In den Jahren des ersten Weltkriegs ruhte gezwungenermaßen die Bautätigkeit.
1918
Ende 1918 zählte die Baugenossenschaft Selbsthilfe bereits 333 Mitglieder und mit dem Krieg gingen auch für die Genossenschaft fünf schwere Jahre zu Ende. Im Jahr 1919 lebte die Bautätigkeit wieder auf und es entstand der bisher größte Neubau, mit einem Wohnblock von 130 Wohnungen, dem sogenannten Singerblock in Gibitzenhof, in dem sich noch heute Büros der Baugenossenschaft Selbsthilfe befinden.
1926 / 1927
In den Jahren 1926/27 wurden von der Selbsthilfe auch mehrere Tochtergesellschaften gegründet. Darunter ein eigenes Architekturbüro und eine eigene Kunst- und Bauschlosserei, außerdem wurde eine Selbsthilfe Nordbayerische Spar- und Kreditkasse eröffnet, es wurde die Bauproduktivgenossenschaft Nürnberg & Umgebung unter Beteiligung der Baugenossenschaft Selbsthilfe ins Leben gerufen und es wurde der Lieferungsverband nordbayerischer Baugenossenschaften gegründet.
1939
Mit Beginn des Zweite Weltkriegs am 01. September 1939 besaß die Baugenossenschaft Selbsthilfe insgesamt bereits 1.062 Wohnungen in 133 Häusern. In den folgenden Jahren von 1941 bis 1943 wurden fünf kleinere Baugenossenschaften mit einem Bestand von 709 Mitgliedern und 347 Wohnungen mit der Baugenossenschaft Selbsthilfe verschmolzen.
1945
Die Jahre nach dem Kriegsende 1945 waren die Jahre des Wiederaufbaus. Durch den Krieg sind viele Häuser stark beschädigt worden und es galt nun, diese mit wenig finanziellen Mitteln wieder bewohnbar zu gestalten. Beachtlich war dabei die Eigeninitiative der Mitglieder. Viele versuchten ihre Wohnung mit eigenen Mitteln instand zu setzen. Die Mieter wurden zur gemeinsamen Schutträumaktion aufgerufen, um aus den Trümmern noch verwendbares Baumaterial zu bergen.
1949
Nach den harten Jahren nach Kriegsende ging es dann aber für die Genossenschaft zunehmend bergauf. Ab 1949 erbaute die Baugenossenschaft Selbsthilfe hunderte von Wohnungen und wuchs kontinuierlich an.
1950 – 2000
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2012
Ein neuer Weg wurde durch die Fusion der Baugenossenschaft Selbsthilfe mit der Baugenossenschaft im Oberfinanzbezirk Nürnberg eG geebnet. Beide Mitgliederversammlungen haben am 25.05.2012 und am 03.06.2012, der Verschmelzung der beiden gesunden und wirtschaftlich starken Genossenschaften zugestimmt. Die Eintragung in das Genossenschaftsregister erfolgte am 26.07.2012. Die Baugenossenschaft im Oberfinanzbezirk ist mit allen Vermögenswerten und Mitgliedern in die Baugenossenschaft Selbsthilfe verschmolzen worden. Das Unternehmen trägt nun den gemeinsamen Namen Baugenossenschaft Selbsthilfe eG.
Im Jubiläumsjahr 2012 verfügte die Baugenossenschaft Selbsthilfe eG über einen eigenen Bestand von insgesamt 2.865 Wohnungen mit einer Wohn- und Nutzfläche von 184.407,33 m², 287 Garagen, 164 Pkw-Garagen, 823 Kfz-Stellplätzen, 3 Motorradboxen, 23 gewerblichen Einheiten und 7 sonstigen Einheiten. Diese verteilen sich in der Metropolregion Nürnberg und in 16 verschiedenen Städten Nordbayerns in attraktiven Lagen und werden (fast) allen Ansprüchen gerecht.
2017
Ein weiterer Meilenstein war die Gründung der BGSN Service GmbH im Jahr 2017. Unter dem Motto „Alles aus einer Hand“ ermöglicht das Unternehmen ein Komplettangebot für die Bereiche Heizung & Sanitär, Maler- & Fliesenarbeiten, Elektroinstallationen, Trockenbau und Gebäudereinigung. Im Hinblick auf die wachsenden Anforderungen in Bezug auf Instandhaltung, Modernisierung und energetischer Sanierung steht nun ein eigenes Handwerksunternehmen zur Verfügung, welches unabhängig von Markt und externen Kapazitäten eine zeitoptimierte Fertigstellung aller Arbeiten gewährleisten kann.
2022
Im 110. Jubiläumsjahr 2022 umfasste der Bestand der Baugenossenschaft Selbsthilfe eG mehr als 3.000 Wohnungen bei knapp 4.000 Mitgliedern. Die gesamte BGSN Gruppe ist auf mehr als 150 Mitarbeiter an vier Standorten angewachsen.
2023
In den folgenden Jahren wurden weitere Familienbetriebe verschiedener Handwerksrichtungen in der BGSN Gruppe zusammengeschlossen. Hinzu kamen mit der Gebäudetrocknung Lang GmbH, der Fliesen Siebentritt GmbH und der Maler Lemmen GmbH langjährige Fachbetriebe mit Gewerken, welche direkt und unmittelbar den Anforderungen in Bezug auf die Wohnungsbewirtschaftung der Baugenossenschaft Selbsthilfe eG einzahlen. Im Jahr 2023 eröffnete das BGSN Handwerkszentrum in der Schieräckerstr. 44 in Nürnberg, welches ein großzügiges und modernes Zuhause für diese Unternehmen darstellt.
Dato
Die bei der Gründung der Genossenschaft gesteckten Ziele sind seitdem immer weitgehend erreicht worden. Die Wohnungsnot ist im Tätigkeitsbereich der Genossenschaft beseitigt. Daher gilt es nun, den Mitgliedern entsprechend der Marktlage alle Wohnformen anzubieten und besondere Aufmerksamkeit den immer noch nicht versorgten Gruppen der Wohnungssuchenden zu widmen.
Seit einiger Zeit liegt der Schwerpunkt der unternehmerischen Tätigkeit im Sektor Neubau und Modernisierung. Die Vergrößerung des eigenen Wohnungsbestandes, seine Verwaltung und Erhaltung nehmen an Bedeutung deutlich zu.
Die Art der Wohnungsversorgung betrachten wir weiterhin als unsere dauernde Aufgabe und Verpflichtung, die eine weit mehr als hundertjährige Tradition der Wohnungsbaugenossenschaften mit ihrer gesunden und fortschrittlichen Auffassung vom „Wohnen“ uns auferlegt. Die Genossenschaft wird fortfahren, eine gesunde Synthese zu schaffen zwischen dem marktwirtschaftlichen Zwang zur Behauptung ihrer wirtschaftlichen Stellung und ihrer freiwillig übernommenen im Gemeinnützigkeitsrecht verankerten Sozialpflichtigkeit, die jedes spekulative Gewinnstreben ausschließt.